Die Feiertage waren für mich noch nie “die schönste Zeit des Jahres”. Dieses Jahr werde ich nicht nur den größeren Teil von Weihnachten alleine verbringen, sondern auch Silvester. Damit das nicht super traurig und deprimierend wird, habe ich mir einen Plan gemacht: Dieses Jahr werden die Feiertage supertolle Premium-Erholungszeit.
Für mich war Weihnachten noch nie die große Disney-Familienidylle. Auf meinem Wohnzimmertisch stand noch nie ein Adventskranz und wenn du mich loswerden willst, musst du nur Whams “Last Christmas” anstimmen. Für die letzten sechs Weihnachten habe ich mich mit meinem letzten Partner zu Hause eingeigelt und Videospiele gespielt, bis die Daumen geblutet haben. Jetzt habe ich keinen Partner mehr (traurig) und dummerweise auch keine Spielkonsole (mega traurig).
Die Aussicht darauf, Weihnachten alleine zu verbringen, erfüllt mich mit gemischten Gefühlen. Einerseits bin ich nicht an überfüllte Weihnachtstafeln mit belanglosem Smalltalk gefesselt, sondern kann tatsächlich frei über meine eigene Zeit verfügen. Andererseits fühlt es sich traurig ab, alleine zu Hause zu sitzen, während alle anderen im Kreis Lieben sitzen und sich bemühen, ihr persönliches Disney-Familienidyll aufrechtzuerhalten. Und manchmal verselbstständigt sich diese Traurigkeit. Dann sehe ich mich selbst heulend auf dem Sofa, wo ich Mistelzweige über der Asche meiner geplatzten Träume verbrenne, weil ich mich so einsam fühle.
Also was kann man an Weihnachten alleine machen, damit es gar nicht erst soweit kommt? Normalerweise würde ich mich in Arbeit vergraben, putzen oder ungesund viel Sport treiben. Das hat in den letzten Jahren eher so mittelgut funktioniert. Denn an Weihnachten arbeiten zu müssen ist definitiv noch ätzender als an Weihnachten alleine zu sein. Deshalb versuche ich es dieses Jahr zum ersten Mal anders und gönne mir nur das, was mir Entspannung und Freude bringt.
Meine Überlebensstrategie für Weihnachten alleine
Auch wenn Weihnachten noch ein paar Tage entfernt ist, habe ich jetzt schon einen Plan entworfen, wie ich die Feiertage nicht erträglich, sondern sogar richtig schön für mich gestalten kann. Warum so weit im Voraus? Weil es mich entspannt, jetzt schon eine klare Perspektive zu haben. Wenn mir erst an den Feiertagen überlege, was ich machen kann, besteht das Risiko, dass ich psychisch schon zu weit den Abhang heruntergerutscht bin, um noch klar denken zu können. Der Plan soll aber auch keine Zielvorgabe sein: Natürlich kann ich mich spontan immer noch umentscheiden, wenn mir danach ist – oder sich noch jemand anderes meldet, der Gesellschaft sucht.
Heiligabend: Familienidylle
Der einzige Festtag, der für die Familie reserviert ist. Ich treffe meine Mutter und Schwester mit ihren jeweiligen Anhängen im Kölner Umland. Großer Spaziergang mit den Hunden, absurd viel essen, beim anschließenden Glühwein langweilige Anekdoten austauschen bis alle schlafen gehen. Fertig mit dem Familienteil.
Für immer allein?
Die Angst, für immer alleine zu bleiben, überkommt mich nicht nur an Weihnachten. Dabei bin ich alles andere als einsam. Warum also geht dieses blöde Gefühl nicht weg? Ich habe es sehr therapeutisch auseinandergenommen und meine Gedanken dazu fein säuberlich aufgeschrieben.
Erster Weihnachtstag: Endlich alleine
Einen großen Teil des Tages werde ich im Zug verbringen. Nach so viel Familienidylle nehme ich mir den Tag Zeit, um mich wieder zu erden und die sozialen Akkus aufzuladen. Außerdem will ich noch:
- Die letzten Bücher auf meiner Leseliste beenden.
- Reisepläne für das neue Jahr schmieden.
- Fettes Essen bei meinem Lieblingsinder bestellen.
- Mit Pepper zusammen meine Netflix-Watchlist leer gucken.
Zweiter Weihnachtstag: Frischluft tanken
Nachdem ich zwei Tage hauptsächlich im Sitzen verbracht habe, wird mein Körper spätestens am zweiten Weihnachtstag nach Bewegung schreien. Deshalb wird die Tagesplanung etwas aktiver:
- Premium-Frühstück im Bett
- Schöne lange Wanderung mit Pepper am Sacrower See
- Home Spa für die müden Füße
- geiles Curry kochen und vor dem Fernseher essen
- Reflektion des alten Jahres
- Neujahrsvorsätze schreiben
Silvester: Alles für den Hund
Silvester in Berlin ist unfassbar krachend laut und Pepper ist ein schreckhaftes Sensibelchen. Deshalb bleibt mir gar nichts anderes übrig, als Silvester zu Hause zu verbringen und dafür zu sorgen, dass meine dicke Maus es so angenehm wie irgendwie möglich hat. Dementsprechend gestaltet sich mein Tag:
- lange Wanderung durch den Grunewald, damit Doggy sich richtig auspowern kann
- gutes Abendessen für uns beide kochen, weil man sich ja sonst nichts gönnt
- Brettspiele im Single-Player-Modus durchspielen: geht z. B. mit Mythos Tales oder Sherlock Holmes: Consulting Detective
- Mit Pepper zusammen auf dem Sofa einschlafen
Neujahr: Noch einmal entspannen, was geht
Es war eine lange Nacht. Doch wir haben sie überlebt. Jetzt können wir uns noch ein letztes Mal entspannen, bevor das Leben weitergeht.
- Erstmal raus in die Rehberge und spazieren gehen, so lange noch alle schlafen.
- Frühstück für ganz mutige Hunde und mich
- Wellness-Nachmittag im Liquidrom Berlin
- Pizza beim Lieblingsitaliener bestellen
- Das absurd schwierige Puzzle versuchen, bis ich keine Lust mehr habe.
Nachlese
Ich bin wirklich gespannt, ob mein Plan für mein Weihnachten alleine halten wird, was er verspricht. Natürlich werde ich darüber berichten. Während der Feiertage kannst du auf Instagram verfolgen, was ich so mache und mir deine Neid- oder Beileidsbekundungen zukommen lassen.
Wie wirst du Weihnachten verbringen und wie geht es dir damit? Schreib es mir gerne ich die Kommentare.
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